Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Dispositionssystem", 
  Author    = "", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/uebergreifender-teil/kontext-und-grundlagen/informationssystem/dispositionssystem/", 
  Note    = "[Online; Stand 29. March 2024]",
}

Dispositionssystem

Roland Gabriel


Ein Dispositionssystem ist ein Anwendungssystem, das Aufgaben in operativen Funktionsbereichen einer Unternehmung unterstützt, die vor allem planenden bzw. dispositiven Charakter haben.

Ein Dispositionssystem ist ein computergestütztes operatives Anwendungssystem, das Aufgaben in allen operativen Funktionsbereichen einer Unternehmung ausführt, und zwar vor allem dispositive Tätigkeiten im Bereich Beschaffung (Bestellwesen), Lagerhaltung, Logistik, Fertigung, Finanzen (Finanzplanung), Personal (z.B. Personaleinsatzplanung) und Kostenrechnung (Kalkulation). Es handelt sich um Dispostions- bzw. einfache Planungsaufgaben im operativen Tagesgeschäft, die häufig die Grundlage anspruchsvoller Planungsaufgaben darstellen und die von Fach- und Führungskräften mit Hilfe von Planungssystemen bzw. von Decision Support Systemen (Entscheidungsunterstützungssystemen) ausgeführt werden.

Die frühen Dispositionssysteme waren streng funktionsbezogen in einem lokal abgegrenzten Anwendungsbereich. Die heutigen Systeme sind überwiegend prozessorientiert und liegen in integrierter Form vor. Mit den Administrationssystemen bilden sie die Operativen  Informationssysteme bzw. Anwendungssysteme einer Unternehmung und waren die ersten kommerziell angebotenen Softwareprodukte, die als Standardsoftware erfolgreich in Unternehmungen eingesetzt wurden. Heutige Dispositionssysteme, die in der Regel mit Administrationssystemen gekoppelt sind und Schnittstellen zu Managementunterstützungssystemen (MUS) bzw. Management Support Systemen (MSS) und zu Analyse, Planungs– und Kontrollsystemen aufweisen, werden als leistungsfähige Produkte unter der Bezeichnung ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning-Systeme) am Markt angeboten.

Dispositionssysteme, wie auch die Administrationssysteme, stützen sich auf Datenbanksysteme und lokale Netze (Local Area Networks), die i.d.R. als Client-Server-Systeme realisiert sind. Da viele Dispositionssysteme Transaktionssysteme darstellen, z.B. Beschaffungs-, Logistik- und Produktionssysteme, werden sie auch als OLTP-Systeme (Online Transaction Processing-System) bezeichnet (in Abgrenzung zu den OLAP-Systemen bei den Analysesystemen).

Dispositionssysteme dienen zur Unterstützung des operativen Managements, welche die Entscheidungsträger im unteren und mittleren Management sowie die ausführenden Mitarbeiter mit ausgereiften Methoden und hoher Verfügbarkeit in gut strukturierten Entscheidungssituationen entlasten. Der Übergang zu anspruchsvollen Planungssystemen und Entscheidungsunterstüzungssystemen ist fließend.


Literatur

Gluchowski, Peter ; Gabriel, Roland ; Dittmar, Carsten: Management Support Systeme und Business Intelligence. Computergestützte Informationssysteme für Fach- und Führungskräfte. 2. Auflage. Springer : Berlin et al. 2008, S. 6ff.

Mertens, Peter: Integrierte Informationsverarbeitung 1. Operative Systeme in der Industrie. 18. Auflage. Gabler : Wiesbaden 2012

 

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