Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Deployment-Modelle des Cloud Computing", 
  Author    = "Sunyaev, Prof. Dr. Ali", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/entwicklung-und-management-von-informationssystemen/integration-und-migration-von-it-systemen/deployment-modelle-des-cloud-computing/", 
  Note    = "[Online; Stand 3. December 2024]",
}

Deployment-Modelle des Cloud Computing

Ali Sunyaev


Die Deployment-Modelle des Cloud-Computing beschreiben, wer auf einen Cloud-Dienst zugreifen kann und durch wen der jeweilige Cloud-Dienst bereitgestellt und betrieben wird. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen den Modellen Public-, Private-, Community- und Hybrid-Cloud.

Bereitstellungsformen

Der Zugriff auf Cloud-Dienste erfolgt über ein Netzwerk, von einem beliebigen Ort aus. Innerhalb der Literatur werden hierbei verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Eigenschaften diskutiert, die den Zugriff auf diese entfernten Systeme ermöglichen [Schneider, Sunyaev 2016, S. 2-3]. Im Allgemeinen unterscheidet man dabei vier Deployment-Modelle (auch genannt Bereitstellungsmodelle), welche das Management und die Organisation der Cloud-Infrastruktur, die für die Erbringung der Dienstleistungen an die Kunden benötigt wird, charakterisieren: public, private, community, und hybrid [Mell, Grance 2011, S. 3].

  • Beim Public-Modell wird die Cloud-Infrastruktur für den freien Gebrauch durch die breite Öffentlichkeit oder eine große Gruppe, wie beispielsweise eine ganze Industriebranche, bereitgestellt [Mell, Grance 2011, S. 3]. Die Cloud-Infrastruktur ist dabei das Eigentum eines Cloud-Anbieters in Form einer unternehmerischen, akademischen oder staatlichen Organisation und wird durch diesen betrieben und verwaltet. Einige bekannte Cloud-Lösungen basieren auf dem Public-Modell, darunter beispielsweise Amazon EC2, S3, Google AppEngine und Force.com [Dillon, Wu, Chang 2010, S. 28].

  • Das Private-Modell besagt, dass die Cloud-Infrastruktur ausschließlich für eine einzelne Organisation, die mehrere Benutzer (z. B. Geschäftsbereiche) umfassen kann, bereitgestellt wird [Mell, Grance 2011, S. 3]. Die Cloud-Infrastruktur kann von derselben Organisation und/oder einem unabhängigen Cloud-Anbieter besessen, betrieben und verwaltet werden.

  • Beim Community-Modell wird die Cloud-Infrastruktur für den alleinigen Gebrauch durch eine bestimmte Gemeinschaft von Benutzern aus Organisationen mit gemeinsamen Interessen (z. B. ähnliche Sicherheitsanforderungen oder Compliance-Richtlinien) bereitgestellt [Mell, Grance 2011, S. 3]. Die Cloud-Infrastruktur kann von einer oder mehreren Organisationen innerhalb der Gemeinschaft oder einem unabhängigen Cloud-Anbieter besessen, betrieben und verwaltet werden.

  • Beim Hybriden-Modell besteht die Cloud-Infrastruktur aus einem Zusammenschluss zweier oder mehrerer Cloud-Infrastrukturen, die jeweils einem der vorausgenannten Bereitstellungsmodelle zugeordnet werden können [Mell, Grance 2011, S. 3]. Die verschiedenen Infrastrukturen bleiben dabei eigenständige Einheiten, die jedoch durch eine standardisierte oder geschützte Technologie miteinander verbunden sind. Diese Technologie ermöglicht die Übertragbarkeit von Daten und Anwendungen zwischen den verschiedenen miteinander verbundenen Cloud-Infrastrukturen. Unternehmen können mit Hilfe einer hybriden Cloud bspw. weniger wichtige Unternehmensfunktionen in eine Public-Cloud auslagern, während sie ihre Kernkompetenzen weiterhin in einer Private-Cloud kontrollieren [Dillon, Wu, Chang 2010, S. 28].

Die oben genannten Definitionen werden am häufigsten als Referenz herangezogen. Sie decken aber nicht alle Varianten von Cloud-Angeboten ab, was zu weiteren Definitionen wie beispielweise der “Virtual-Private-Cloud” führt [Fernandes, Soares, Gomes et al. 2014, S. 120]. Ein einheitliches Verständnis liegt jedoch bisher nicht vor, sodass beispielsweise eine Cloud-Infrastruktur basierend auf einer Virtual-Private-Cloud Rechenressourcen aus einer Public-Cloud verwendet, während die Verbindung zwischen der vorhandenen IT-Infrastruktur und der Cloud-Infrastruktur durch ein Virtual-Private-Network (VPN) gesichert wird [Dillon, Wu, Chang 2010, S. 28-29].


Literatur

Dillon, Tharam; Wu, Chen; Chang, Elizabeth: Cloud Computing: Issues and Challenges. In: Proceedings of the 2010 24th IEEE International Conference on Advanced Information Networking and Applications (AINA), April 20-23, Perth, WA, USA. Los Alamitos, CA, USA 2010, S. 27-33.

Fernandes, Diogo A. B.; Soares, Liliana F. B.; Gomes, João V.; Freire, Mário M.; Inácio, Pedro R. M.: Security Issues in Cloud Environments: A Survey. In: International Journal of Information Security. Nr. 2, Jg. 13, 2014, S. 113-170.

Mell, Peter; Grance, Timothy: The NIST Definition of Cloud Computing. Recommendations of the National Institute of Standards and Technology (2011). http://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/Legacy/SP/nistspecialpublication800-145.pdf (Abruf 08.11.2016).

Schneider, Stephan; Sunyaev, Ali: Determinant Factors of Cloud-Sourcing Decisions: Reflecting on the IT Outsourcing Literature in the Era of Cloud Computing. In: Journal of Information Technology (JIT). Nr.1, Jg. 31, 2016, S. 1–31.

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