Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Konzeptuelle Modellierung von IS", 
  Author    = "Strahringer, Prof. Dr. Susanne", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/entwicklung-und-management-von-informationssystemen/systementwicklung/hauptaktivitaeten-der-systementwicklung/problemanalyse/konzeptuelle-modellierung-von-is/", 
  Note    = "[Online; Stand 21. November 2024]",
}

Konzeptuelle Modellierung von IS

Susanne Strahringer


Unter konzeptueller Modellierung versteht man die Erstellung von Informationsmodellen auf der Ebene eines Fachkonzeptes, die sich stark an der betriebswirtschaftlichen Problemstellung und der gängigen Fachsprache orientieren und von der DV-technischen Umsetzung abstrahieren.

Beschreibungsmodelle von Informationssystemen

Ausgehend von einer weit gefassten Abgrenzung des Begriffs Informationssystem als einem Teilsystem einer Organisation, welches neben den informationsverarbeitenden Aufgaben auch die zugehörigen Aufgabenträger (IT-Systeme, Anwendungssysteme und Menschen) umfasst [Ferstl, Sinz 2012, S. 3 f.], werden Modelle (genauer: Beschreibungsmodelle) von Informationssystemen auch als Informationsmodelle bezeichnet, der Prozess ihrer Erstellung als Modellierung von Informationssystemen.

In Abhängigkeit von der Nähe eines Informationsmodells zur Informationstechnik ist es üblich, zwischen verschiedenen Abstraktions- oder Beschreibungsebenen zu unterscheiden.

Beschreibungsebenen

Die Differenzierung verschiedener Abstraktionsebenen ist in vielen Informationssystem-Architekturen anzutreffen und lässt sich auch in Vorgehensmodellen der Systementwicklung wiederfinden. In Anlehnung an die Architektur integrierter Informationssysteme (ARIS) [Scheer 1998, 1 ff.] ist es üblich, die Beschreibungsebenen Fachkonzept, DV-Konzept und Implementierung zu unterscheiden. Die konzeptuelle Modellierung ist auf der Ebene des Fachkonzeptes angesiedelt (deshalb auch oft fachkonzeptuelle Modellierung) und adressiert in erster Linie die betriebliche Problemstellung und abstrahiert dabei von informationstechnischen Lösungskonzepten. Konzeptuelle Modelle orientieren sich stark an der fachlichen Sprachwelt und werden meist unter Verwendung visueller, semi-formaler Modellierungssprachen formuliert. Typisch für diese Ebene sind die Datenfluss-, Funktions– und Geschäftsprozessmodellierung. Erst auf der Ebene des DV-Konzepts widmet man sich Fragestellungen der DV-technischen Umsetzung.

In der Datenmodellierung wird der Begriff der konzeptuellen Modellierung in Abgrenzung zur logischen Modellierung benutzt. In beiden Themenfeldern geht es bereits um den Entwurf einer Datenbank, so dass man, je nach vertretener Abgrenzung, beides der oben als DV-Konzept bezeichneten Ebene zuordnen könnte, da nur die Ausschnitte des Informationssystems modelliert werden, die datenbanktechnisch zu unterstützen sind. Es handelt sich aber auch hier wiederum um eine Abgrenzung mit Blick auf Nähe zur DV-Technik. Während in der konzeptuellen Datenmodellierung noch keine spezielle Datenbanktechnologie (z.B. Relationale Datenbank) unterstellt wird und man sich einer universellen Datenmodellierungssprache (z.B. Entity-Relationship-Modell) bedient, arbeitet man auf der logischen Ebenen mit Ausdrucksmitteln, die sich an der zu verwendenden Datenbanktechnologie orientieren (z.B. Relationales Modell).

Unmissverständlicher ist es daher, die konzeptuelle Modellierung auf Ebene des Fachkonzeptes als fachkonzeptuelle Modellierung zu bezeichnen.


Literatur

Ferstl, Otto K. ; Sinz, Elmar J.: Grundlagen der Wirtschaftsinformatik. 7. Auflage. München : Oldenbourg, 2012.

Scheer, August-Wilhelm: ARIS – Modellierungsmethoden, Metamodelle, Anwendungen. 3. Auflage. Berlin : Springer, 1998.

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