Electronic Business using XML (ebXML) definiert eine auf XML basierende Infrastruktur für den elektronischen Geschäftsverkehr. Das Framework unterstützt grundlegende Elemente des elektronischen Geschäftsverkehrs, beginnend mit der Partnersuche, der Pflege von Handelsbeziehungen bis hin zum Austausch von Geschäftsnachrichten.
Gegenstand
Electronic Business using XML (ebXML) ist eine Sammlung offener Standards für eine Infrastruktur zum überbetrieblichen elektronischen Geschäftsverkehr [OASIS 2006. S. 5]. Der Datenaustausch wird mit Hilfe XML-basierter Dokumente realisiert. Die Entwicklung von ebXML wurde 1999 durch das United Nations Centre for Trade Facilitation and Electronic Business (UN/CEFACT) und der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) initiiert. Ziel der Initiative ist es, eine Alternative zum klassischen EDI zu entwerfen, das sich aufgrund hoher Investitionskosten nur in Großunternehmen durchgesetzt hat. Im Gegensatz zum klassischen EDI sollen mit ebXML durch die Verwendung offener Standards und etablierter Internettechnologien Kostenvorteile erzielt und so ein auch für mittelständische Unternehmen geeignetes, branchenunabhängiges Framework geschaffen werden [Weitzel, Harder, Buxmann 2001, S. 116 ff]. Teile von ebXML sind mittlerweile in der ISO/TS-Norm 15000 spezifiziert.
Infrastruktur
Die im Rahmen der Initiative vorgeschlagene ebXML-Infrastruktur ist in Abbildung 1 exemplarisch dargestellt.
Abb. 1: Architektur von ebXML (in Anlehnung an [OASIS 2006, S. 5])
Die ebXML-Infrastruktur sieht eine Registry als einen gemeinsam genutzten Verzeichnisdienst vor. Dieser Dienst stellt Profile der am Geschäftsverkehr beteiligten Unternehmen bereit und dient dem Auffinden von Geschäftspartnern. Ein Profil enthält die von einem Unternehmen unterstützten Geschäftsprozesse sowie dessen Rollen im Geschäftsprozess. Es wird in einem so genannten Collaboration Protocol Profile (CPP) beschrieben. Vor der Abwicklung des Geschäftsverkehrs handeln die Partner Rahmenvereinbarungen aus, die in einem Collaboration Protocol Agreement (CPA) hinterlegt werden [Beimborn, Mintert, Weitzel 2002, S. 278]. Insbesondere wird festgelegt, welche Geschäftsdokumente in welcher Reihenfolge ausgetauscht werden. Im Anschluss daran erfolgt die eigentliche Geschäftsabwicklung, die durch den Austausch der im CPA vereinbarten Dokumente charakterisiert ist. Der Dokumentenaustausch wird durch den clientseitig implementierten Message Service (ebMS) realisiert. Die Spezifikation des ebMS soll eine sichere und zuverlässige Kommunikation ermöglichen [OASIS 2006, S. 6 f].
Literatur
Beimborn, Daniel; Mintert, Stefan; Weitzel, Tim: Web Services und ebXML. In: Wirtschaftsinformatik. 44 (2002), Nr. 3, S. 277-280.
The OASIS ebXML Joint Commitee: The Framework for eBusiness. Version vom 24.04.2006. URL http://www.oasis-open.org/committees/download.php/17817/ebxmljc-WhitePaper-wd-r02-en.pdf, Abruf am 21.08.2008.
Weitzel, Timm; Harder, Thomas; Buxmann, Peter: Electronic Business und EDI mit XML. Heidelberg : dpunkt, 2001