Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Biometrie", 
  Author    = "Günther, Prof. Dr. OliverFabian, Prof. Dr. BenjaminZiekow, Prof. Dr. Holger", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/technologische-und-methodische-grundlagen/informatik-grundlagen/automatische-identifikation/biometrie/", 
  Note    = "[Online; Stand 21. November 2024]",
}

Biometrie

Biometrie bezeichnet im Bereich der Informationstechnik eine Kategorie von automatisierten Verfahren zur Bestimmung und Verifizierung der Identität einer lebenden Person auf Basis von physiologischen oder Verhaltensmerkmalen.

Biometrie, im allgemeinen Wortsinn die Vermessung von Lebewesen (gr. bios Leben, metron Maß), bezeichnet im Bereich der Informationstechnik eine Kategorie von automatisierten Verfahren zur Bestimmung und Verifizierung der Identität einer lebenden Person auf Basis von physiologischen oder Verhaltensmerkmalen.

Hierzu gehören z.B. die Erfassung des klassischen Fingerabdrucks, Iris- und Gesichtserkennung, Stimmerkennung, sowie der individuelle Gang und Tastenanschlag auf einer Computertastatur.

Wichtige Anwendungsgebiete biometrischer Verfahren sind:

  • Hoheitliche bzw. staatliche Aufgaben: Identifikation (z.B. Reisepass) und Überwachung (z.B. zur Verbrechensaufklärung).

  • Physische Sicherheit, z.B. Zugangskontrolle für Gebäude.

  • IT-Sicherheit, zur eindeutigen Identifikation eines Nutzers für Zugriffskontrolle in einer sicherheitskritischen Anwendung.

  • Zukünftige adaptive Systeme, z.B. intelligente Umgebungen im Ubiquitous Computing, die sich an individuelle Nutzerpräferenzen anpassen.

Hieraus ergeben sich folgende praktische Anforderungen an ein biometrisches
Merkmal (Wayman et al., 2005, S. 3):

  • Robustheit: Unveränderlichkeit des Merkmals über einen langen Zeitraum.

  • Unterscheidungskraft: Hohe Variabilität zwischen verschiedenen Personen.

  • Hohe Verbreitung des Merkmals.

  • Leichte Erfassbarkeit für Sensorik.

  • Akzeptanz: Geringe psychologische oder soziale Barrieren bei der Erfassung.

Abhängig vom Kontext der jeweiligen Anwendung, Gruppe der zu erfassenden Personen und der Einsatzumgebung des Systems können verschiedene Verfahren besser geeignet sein als andere, ohne dass sich zum jetzigen Forschungsstand ein generell optimales Merkmal zur Identitätsbestimmung feststellen ließe (Wayman et al., 2005, S. 3f.).

Besonders relevant beim praktischen Einsatz eines biometrischen Verfahrens sind die Häufigkeitsraten von fehlerhafter Zurückweisung einer korrekten Identität (False Rejection Rate) sowie von fehlerhafter Anerkennung einer falschen Identität (False Acceptance Rate).

Zudem sollten biometrische Systeme gegen den Diebstahl biometrischer Daten hinreichend gesichert werden, da diese bei möglichem Identitätsdiebstahl kaum zu verändern sind, sowie Datenschutzaspekte ausreichend berücksichtigt werden.


Literatur

James Wayman et al. (Eds.): Biometric Systems – Technology, Design and Performance Evaluation. Springer, 2005 (Reprint 2010).

Akhilesh Chandra and Thomas Calderon: Challenges and constraints to the diffusion of biometrics in information systems. Commun. ACM, 48(12):101–106, 2005

 

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