Bildgebende Verfahren finden in der Diagnostik breite Anwendung und umfassen sämtliche Methoden um Bilddaten zu erzeugen, sei es unter Verwendung von Ultraschall, Licht, Infrarot, Radioaktivität oder Kernspinresonanz. Ein PACS erlaubt die Archivierung digitaler Bilddaten, ihre Ergänzung um beschreibende Daten und stellt sie allen zugriffsberechtigten Stellen zur Verfügung.
Funktionen eines PACS
Herkömmliche Patientenakten speichern Bildinformation auf Papier in Form von Abzügen oder Verlaufsdiagrammen. Dies führt zu voluminösen Patientenakten und dadurch bedingter Unübersichtlichkeit. Ältere Befunde müssen relativ aufwendig archiviert werden und stehen für spontane Vergleichsuntersuchungen nicht zur Verfügung. PACS ermöglichen effizientere und qualitative hochwertigere Behandlungen:
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Zeitliche Koinzidenz von Untersuchung und Befundung
Soweit es um photographische Bearbeitungen geht führt die Erstellung herkömmlicher Abzüge aufgrund ihres Zeitbedarfs zu einer Trennung der Untersuchung (Erstellung der Aufnahmen) und der Befundung. Dies hat den negativen Effekt, dass der Arzt häufig seinen Befund nur nach Auswertung des Bildmaterials stellt ohne vorher mit dem Patienten gesprochen zu haben. Da moderne Geräte digitale Bilder erzeugen, können diese mithilfe eines PACS direkt unter Beisein des Patienten ausgewertet werden. Dies strafft den Diagnoseprozess und verbessert die Qualität aus medizinischer Sicht und Patientensicht.
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Verfügbarkeit unabhängig von Ort und Zeit
PACS gestatten die Auswertung des Bildmaterials an jedem Bildschirmarbeitsplatz, dessen Monitor eine angemessene Auflösung besitzt. Mithilfe der üblichen Bildbearbeitungsverfahren lassen sich Bilder nachbearbeiten, Ausschnitte anfertigen, Kommentierung und Markierungen auffälliger Bereiche vornehmen. Der Standard DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) erlaubt die Übertragung des Bildmaterials in andere Systeme, etwa ein KIS. Für klinische Bedürfnisse sind damit Diagnose und Bildmaterial an allen benötigten Stellen zugreifbar. In Fällen, bei denen eine spezifische Expertise gefordert ist, kann das Bildmaterial dem Experten zur Befundung (Telediagnose) zugesandt werden. Die unmittelbare Verfügbarkeit auch älterer Aufnahmen gestattet eine effiziente Erstellung von Verlaufsprognosen.
Literatur
Bryan, S.; Weatherburn, G. C.; Watkins, J. R.; Buxton, M. J.: The benefits of hospital-wide picture archiving and communications systems: a survey of clinical users of radiology services. The British Journal of Radiology 72 (1999), S. 469 – 478.
Dreyer, Keith J. u.a. (Hrsg.): PACS: A Guide to the Digital Revolution. 2. Auflage, New York : Springer, 2006.
Huang, H. K.: Pacs and Imaging Informatics: Basic Principles and Applications. 2. Auflage, Wiley & Sons, 2004