Ulrich Thonemann
Als ein Teilbereich des Supply Chain Managements adressiert die Planung innerhalb von Lieferketten bzw. -netzwerken die Ableitung von Mengen- und Zeitvorgaben für einzelne Prozessschritte in Supply Chains. Als Ausgangsbasis hierfür dienen innerhalb von Nachfrageprognosen erhobene Kundenbedarfe.
Die Supply-Chain-Planung leitet – ausgehend vom Kundenbedarf – Mengen- und Zeitvorgaben für die einzelnen Prozessschritte der Supply Chain ab. Ziel der Supply-Chain-Planung ist es, einen angestrebten Servicelevel bei minimalen Kosten zu erreichen. Beim unternehmensübergreifenden Supply Chain Management wird dabei über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus auf der Bedarfsseite die Kundenplanung integriert, auf der Rohstoff- und Verpackungsmaterialseite werden Lieferanten in einen ganzheitlichen Planungs- und Optimierungsprozess eingebunden. Supply-Chain-Planung ist einerseits eine Datenverwaltungs- und Rechenaufgabe und wird entsprechend oft von IT-Erfordernissen dominiert. Supply-Chain-Planung heißt andererseits aber auch, die organisatorischen, „weichen“ Faktoren des Planungsprozesses zu berücksichtigen.
Die Planung der Supply Chain umfasst mehrere Schritte. Die zentralen Planungsschritte sind die Absatzplanung, die sich mit der Prognose zukünftiger Verkäufe beschäftigt, die Nachschubplanung, das Bestandsmanagement sowie die Produktions- und Distributionsplanung. Die verschiedenen Planungsschritte sind in den meisten Unternehmen auf unterschiedliche Organisationseinheiten verteilt und müssen abgestimmt werden.
Häufig ist es sinnvoll, unterschiedliche Planungsprozesse für unterschiedliche Supply-Chain-Anforderungen zu nutzen. Ein Beispiel ist die Planung von Standardsortimenten und Promotions in der Konsumgüterindustrie. Während im operativen Standardgeschäft durch die Automatisierung der Disposition, die Nutzung fortgeschrittener Prognoseverfahren und die punktuelle Erfassung von Mitarbeiterwissen eine gute Planqualität erzielt werden kann, reichen diese Maßnahmen für Promotions meist nicht aus. Bei Promotions fließt Know-how aus regionalen Organisationseinheiten und/oder der zentralen Planung mit in die Planung ein und die Versorgung wird zumindest teilweise manuell geplant.