Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Projektorganisation bei der Entwicklung von Anwendungssoftware", 
  Author    = "Strahringer, Prof. Dr. Susanne", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/entwicklung-und-management-von-informationssystemen/it-projektmanagement/projektorganisation/projektorganisation-bei-der-entwicklung-von-anwendungssoftware/", 
  Note    = "[Online; Stand 21. November 2024]",
}

Projektorganisation bei der Entwicklung von Anwendungssoftware

Susanne Strahringer


Bei der Entwicklung von Anwendungssoftware kann die Bildung von Teilprojekten auf Basis von fachlichen Kriterien erfolgen. Alternativ können die grundlegenden Disziplinen der Systementwicklung oder Kombinationen aus beiden Ansätzen herangezogen werden. Bei der Teamzusammensetzung sind verschiedene organisatorische Rollen zu berücksichtigen.

Traditionelle Anwendungsentwicklung

Die Projektstruktur in einem Anwendungsentwicklungsprojekt kann als eine Konkretisierung der allgemeinen Projektstruktur verstanden werden. Zu konkretisieren ist die Frage der Bildung von Teilprojekten und die Definition organisatorischer Rollen, die in solchen Projekten vertreten sein sollten.

Teilprojektbildung

Für die Bildung von Teilprojekten kommen zwei grundlegende Arten, die auch miteinander kombiniert werden können, in Frage: So kann die Bildung von Teilprojekten zum einen auf einer fachlichen Untergliederung des Anwendungssystems bzw. der Anwendungsdomäne beruhen. Dies ist bei großen Anwendungssystemen in der Regel unumgänglich. Bei der Bildung der Teilsysteme ist auf eine Minimierung der Abhängigkeiten zwischen diesen zu achten. Zum anderen kann die Bildung von Teilprojekten auf den unterschiedlichen Aufgabenbereichen oder (in der Terminologie des Rational Unified Process) sog. Disziplinen innerhalb eines Anwendungsentwicklungsprojektes beruhen. Dies sind z.B. Analyse, Design, Programmierung, Qualitätssicherung, Dokumentation etc. Welche Strukturierung gewählt wird und wie beide Ansätze kombiniert werden hängt u.a. vom zugrunde liegenden Vorgehensmodell ab. Wichtig ist, dass im Projektteam alle notwendigen Tätigkeitsfelder (sog. Rollen) abgebildet werden.

Typische Rollen in der Anwendungsentwicklung

Ausgereifte Vorgehensmodelle definieren in der Regel organisatorische Rollen, die Aktivitäten verantworten oder ausführen. Beispiele für solche Rollen sind Anwendungsspezialist, Systemanalytiker (Requirements Engineer), Software-Architekt, Programmierer, Qualitätssicherer etc. [Balzert 2008, S. 102 f.].

Einbindung der Fachabteilungen

Mitarbeiter aus den betroffenen Fachabteilungen sollten auf verschiedenen Ebenen der Projektorganisation mit einbezogen werden. Führungskräfte können dem Lenkungsausschuss angehören. Im Gegensatz zur Projektorganisation bei Standardsoftware-Einführung liegt die Projektleitung bei Anwendungsentwicklungsprojekten bei einem IT-Manager, genauso wie dort kann das Team selbst um Mitarbeiter aus den Fachabteilungen temporär erweitert werden. Ebenso sollten mit Blick auf ein erfolgreiches Change Management sog. Key User integriert werden.

Agile Anwendungsentwicklung

Bei Agilen Vorgehensmodellen ist der Formalisierungsgrad der Projektorganisation deutlich geringer [Balzert 2008, S. 652]. Sie basieren stärker auf Selbstorganisation und informellen Mechanismen und propagieren teilweise sogar eine Abkehr von typischen Rollenbildern. Die Verzahnung mit Endbenutzern aus Fachabteilungen ist sehr viel enger.


Literatur

Balzert, Helmut: Softwaremanagement: Lehrbuch der Softwaretechnik. 2. Auflage. Heidelberg : Spektrum Akademischer Verlag 2008.

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