Wissensmanagement ist besonders für Unternehmen von Bedeutung, deren Wertschöpfung zu einem Großteil auf dem Erwerben, Erzeugen und Verändern von Wissen basiert. Die Schwierigkeit liegt dabei insbesondere im Umgang mit dem sogenannten stillschweigenden bzw. personengebundenem Wissen.
Bei der Wissensmodellierung wird zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden. Explizites Wissen lässt sich in einer formalen und systematischen Sprache formulieren und leicht übertragen oder austauschen. Stillschweigendes Wissen ist personengebunden und kontextspezifisch und basiert auf persönlichen Erfahrungen, Intuition, Wahrnehmungen und Erkenntnissen.
Zwei Ansätze des Wissensmanagements können unterscheiden werden. Der technologieorientierte Ansatz konzentriert sich auf die computergerechte Repräsentation des Wissens und dessen Verteilung durch Informationstechnologie. Im Fokus des humanorientierten Ansatzes steht der Mensch als Wissensträger und -erzeuger.
Weiterhin kann zwischen den beiden Richtungen systemorientiertes und prozessorientiertes Wissensmanagement unterschieden werden. Der systemorientierte Ansatz ist auf die Erzeugung und Bewahrung von Wissen in Informationssystemen gerichtet. Das prozessorientierte Wissensmanagement hat einen stärkeren Bezug zu den Geschäftsprozessen und kombiniert Methoden und Ansätze des Geschäftsprozess- und des Wissensmanagements [Gronau, Müller 2005; Gronau, Korf, Müller 2005; Remus 2002; Scheer 1998]. Indem es den humanorientierten und den technologieorientierten Ansatz durch eine Betrachtung entlang der Geschäftsprozesse integriert, kann das prozessorientierte Wissensmanagement die Lücke zwischen Geschäftsprozess- und Wissensmanagement schließen. Es betrachtet Wissen nicht als zu verwaltende Ressource, sondern als im wissensintensiven Geschäftsprozess Wert steigerndes Vermögen des Unternehmens in der Wertschöpfungskette.
Wissensmanagement ist besonders für Unternehmen von Bedeutung, deren Wertschöpfung zu einem Großteil auf dem Erwerben, Erzeugen und Verändern von Wissen basiert. Die Schwierigkeit liegt dabei insbesondere im Umgang mit dem sogenannten stillschweigenden bzw. personengebundenem Wissen.
Bei der Wissensmodellierung wird zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden. Explizites Wissen lässt sich in einer formalen und systematischen Sprache formulieren und leicht übertragen oder austauschen. Stillschweigendes Wissen ist personengebunden und kontextspezifisch und basiert auf persönlichen Erfahrungen, Intuition, Wahrnehmungen und Erkenntnissen.
Es gibt verschiedene Modellierungsmethoden des Geschäftsprozessmanagements, die im Wissensmanagement eingesetzt werden könnten. Dazu zählen beispielsweise ARIS (IDS Scheer), PROMOTE, GPO-WM, INCOME, ADONIS (BOC) oder BONAPART (EMPRISE).
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Ausgangspunkt des modellbasierten Wissensmanagements bei ARIS [Allweyer 1998] sind die Ereignisgesteuerten Prozessketten (EPK). Das Konzept dabei sieht vor, wissensintensive operative Geschäftsprozesse sowie spezifische Wissensprozesse zu betrachten. Wissensverarbeitung wird als Kreislauf aus der Beschaffung, der Darstellung, der Übertragung, der Nutzung und der Entfernung von Wissen betrachtet. Das ARIS-Architekturmodell wird um Wissensmanagementaktivitäten erweitert und spezifische Modelltypen werden eingeführt. Stillschweigendes Wissen wird teilweise über sogenannte Wissenslandkarten dargestellt.
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PROMOTE [Hinkelmann et al. 2002] setzt bei wissensintensiven Aktivitäten an. Die Kernaufgabe des Wissensmanagements ist dabei, die Wissensflüsse zwischen diesen zu verbessern. Dies geschieht durch Modellierung der Wissensflüsse durch sogenannte Wissensprozesse.
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Das GPO-WM [Heisig 2002] erweitert die klassische Geschäftsprozessmodellierung durch Aspekte des Wissensmanagements. Die Wissensaktivität werden innerhalb des Prozessmodells modelliert. Der Ansatz hier ist die Umsetzung eines geschlossenen Kreislaufs der Wissensaktivitäten “Wissen erzeugen”, “Wissen speichern”, “Wissen verteilen” und “Wissen anwenden”.
Entscheidend für die Modellierung im Wissensmanagement ist die Fähigkeit, wissensintensive Geschäftsprozesse zu modellieren. Explizites und stillschweigendes Wissen, verschiedene Arten vom Umwandlung von sowie Möglichkeiten der Analyse, Bewertung und Ist- und Soll-Vergleich sind häufig genannte Anforderungen an der Modellierung. Die genannten Modellierungsmethoden des Geschäftsprozessmanagements betrachten im Rahmen ihres Modellierungszwecks vor allem den Daten- und Kontrollfluss und erweitern ihn um Hilfskonstruktionen zur Modellierung von Wissen. Informationen als Input bzw. Output von Aufgaben werden dabei ausfhrlich modelliert. Das an Personen gebundene Wissen wird meist unzureichend betrachtet oder nicht in die Analyse einbezogen.
Eine Modellierungssprache, die speziell für das Wissensmanagement entwickelt wurde ist die Knowledge Modelling Description Language [Gronau, Müller 2005]. Sie konzentriert sich insbesondere auf die Modellierung, Analyse und Bewertung von Wissensflüssen und -konversionen und berücksichtigt auch stillschweigendes Wissen.
Literatur
Allweyer, T.: Wissensmanagement mit ARIS-Modellen. In Scheer: ARIS – Vom Geschäftsprozess zum Anwendungssystem, Springer-Verlag, 1998
Gronau, N.; Korf, R.; Müller, C.: KMDL – Capturing, Analysing and Improving Knowledge-Intensive Business Processes. In: Journal of Computer Science (2005), Nr. 4, S. 452-472
Gronau, N.; Müller, C.: Wissensarbeit prozessorientiert modellieren und verbessern. In: Wissensmanagement 3 (2005), S. 50-52
Heisig, P.: GPO-WM: Methode und Werkzeuge zum geschäftsprozessorientierten Wissensmanagement. In Abecker, A., Hinkelmann, K., Maus, H., Müller, H.J. (Hrsg.): Geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement. Berlin, 2002, S. 47-64
Hinkelmann, K., Karagiannis, D., Telesko, R.: PROMOTE – Methodologie und Werkzeug für geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement. In Abecker, A.,
Hinkelmann, K., Maus, H., Müller, H.J. (Hrsg.): Geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement. Berlin, 2002, S. 65-90
Remus, U.: Process oriented Knowledge Management, Concepts and Modeling. Dissertation, Universität Regensburg, Regensburg, 2002
Scheer, A.-W.: ARIS – Vom Geschäftsprozeß zum Anwendungsystem. Springer-Verlag. Berlin Heidelberg New York, 1998