Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Fuzzy-Systeme", 
  Author    = "Popp, Prof. Dr. Dr. Heribert", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/technologische-und-methodische-grundlagen/fuzzy-systeme/", 
  Note    = "[Online; Stand 21. November 2024]",
}

Fuzzy-Systeme

Fuzzy-Systeme finden sich in allen betrieblichen Funktionsbereichen und manchen Prozessen eingesetzt. Hier helfen sie die menschliche Unschärfe der Experten IT-gestützt zu managen.

Grundelemente der Fuzzy-Technik

Die Fuzzy-Technologie (Fuzzy-Technik, Fuzzy-Logik, Fuzzy-Set-Theorie) erlebte Mitte bis Ende der 90er Jahre ihren Hype, der in viele technische Produkte mit der Aufschrift Fuzzy mündete, wie Kameras und Waschmaschinen. Mehr als 700 Publikationen zu betriebswirtschaftlichen Anwendungen  der Fuzzy-Technologien von 2000-2008 zeugen von  ungebrochener Aktualität. Die Grundelemente sind [Zimmermann, 2007, 1-50]:

  • Zugehörigkeitsfunktionen m (membership function), die Funktionswerte in [0,1] aufweisen

  • unscharfe Mengen (fuzzy set), die eine geordnete Menge von Paaren (x, m(x)) repräsentieren

  • linguistische Variablen, deren  Werte Wörter und Ausdrücke der Umgangssprache oder einer natürlichen Sprache sind, die wiederum durch Fuzzy-Sets dargestellt werden, z.B. ist die linguistische Variable „Preis“ durch die Terme „sehr niedrig, niedrig, mittel, hoch, sehr hoch“ beschreibbar

  • Operatoren, die die unscharfen Mengen auswerten, z.B. Mittelwertbildung

Fuzzy-Basismechanismen

Während Fuzzy-Systeme in der Technik als Basismechanismen meist Fuzzy-Control verwenden, findet man in der Betriebswirtschaft

  • Fuzzy-Information-Retrieval, hier kann man sich mit unscharfen Fragen wie hoher Deckungsbeitrag an Datenbanken wenden.
  • Fuzzy-Multi-Criteria-Analyse, hier werden Eigenschaften von Alternativen mit unscharfen Mengen ausgedrückt, die den Eignungsgrad wiederspiegeln, und mit Operatoren zu einem Alternativeneignungsgrad aggregiert.
  • Fuzzy-Regelsysteme, hier hat man einen Kriterienbaum, jedes Kriterium ist durch eine linguistische Variable ausgedrückt und mittels Fuzzy Regeln ermittelt man die Zugehörigkeitswerte der hierarchisch darüber liegenden linguistischen Variablen aus den Zugehörigkeitswerten der aktuellen Stufe.
  • Fuzzy-Quantitative-Methoden wie Fuzzy-Datenanalyse, Fuzzy-Optimierungsverfahren und Fuzzy-Mathematik. 

  Betriebswirtschaftliche Fuzzy-Anwendungen

In allen betrieblichen Funktionsbereichen testen Unternehmen und For­schungs­institute den Einsatz der Fuzzy-Technik. Im Dienstlei­stungssektor fallen die vielen erfolgreichen Anwendungen im Banken- und Versi­cherungsbe­reich auf [Biethahn,  Hönerloh, Kuhl, 2000, S. 23-40]. Auch im Projekt-, Wissens-, Portfolio- und Innovationsmanagement sowie beim Geschäftsprozessmodellieren findet man zunehmend Fuzzy-Systeme.


Literatur

Zimmermann, Hans-Jürgen: Fuzzy Set Theory – and its Applications. 4. Auflage. Heidelberg: Springer-Verlag GmbH, 2007.

Biethahn, Jörg.; Hönerloh, Albrecht; Kuhl, Jochen (Hrsg.): Fuzzy Set-Theorie in betriebswirtschaftlichen Anwendungen, München: Vahlen, 2000

 

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