Bibtex

@InCollection{,
  Year    = "2019", 
  Title    = "Führungsinformationssystem", 
  Author    = "", 
  Booktitle    = "Gronau, Norbert ; Becker, Jörg ; Kliewer, Natalia ; Leimeister, Jan Marco ; Overhage, Sven (Herausgeber): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon",
  Publisher    = "Berlin : GITO",
  Url    = "https://wi-lex.de/index.php/lexikon/uebergreifender-teil/kontext-und-grundlagen/informationssystem/fuehrungsinformationssystem/", 
  Note    = "[Online; Stand 23. November 2024]",
}

Führungsinformationssystem

Roland Gabriel


Ein Führungsinformationssystem (FIS) bzw. Executive Information System (EIS) ist ein Softwaresystem, das Fach- und Führungskräfte bei ihren Aufgaben unterstützt. Ein EIS ist Teil eines Managementunterstützungssystems (MUS).

Ein Führungsinformationssystem (FIS) , das auch als Executive Information System (EIS) bezeichnet wird, ist ein dialog- und datenorientiertes Informations- bzw. Anwendungssystem für Fach- und Führungskräfte (Manager), das aktuelle und entscheidungsrelevante interne und externe Informationen über benutzungsfreundliche Dialogsysteme anbietet. Ein FIS bzw. EIS ist ein wichtiger Besatndteil eines Managementunterstützungssystems (MUS).

Ein FIS bzw. EIS lässt sich als eine konsequente Weiterentwicklung eines Management Information Systems (MIS; Managementinformationssystem) in den 1980er und 1990er Jahren betrachten, die durch leistungsstarke und benutzungsfreundliche Personal Computer (PC) bzw. Arbeitsplatzrechner (Workstations) und eine fortschreitende Vernetzung der DV-Systeme geprägt war.

FIS bzw. EIS sind immer unternehmungsspezifisch aufgebaut und aufgrund der von ihnen geforderten Flexibilität und Aktualität nicht allein als Softwareprodukt, sondern mehr als ein durch Werkzeugeinsatz gestützter evolutionärer und adaptiver Entwicklungsprozess zu sehen. Das Einsatzgebiet ist hauptsächlich in den ersten Phasen des Planungs- und Entscheidungsprozesses angesiedelt, d.h. in der Analyse- und Planungsphase, in denen der Entscheidungsträger explorativen Data Support benötigt. Aber auch in der Kontrollphase können EIS zur Überprüfung der Auswirkungen angeordneter Maßnahmen sinnvoll eingesetzt werden. Im Vergleich zu den Decision Support Systemen (DSS; Entscheidungsunterstützungssystemen) sind die EIS eher modell- und methodenarm. Zahlreiche Funktionen steigern jedoch die Nutzbarkeit eines EIS, so z.B. Drill-Down- und Prognose-Methoden und vor allem die Kommunikationsfähigkeiten in lokalen und auch in (welt-)weiten Netzen (z.B. Mailing-Systeme).

Aufgrund der hohen Datenorientierung der EIS kommt der effektiven Verwaltung und raschen Verfügbarkeit der Informationen eine besondere Bedeutung zu, d.h. EIS stützen sich auf leistungsfähige Datenbanksysteme. Spezifische EIS-Lösungen werden häufig von unterschiedlichen Datenquellen versorgt, so z.B. über

  • eine eigene EIS-Datenbank,

  • eine Datenbank im operativen Bereich,

  • ein Data Warehouse bzw. einen Data Mart und

  • externe Datenquellen wie z.B. WWW-Datenbanken.

EIS haben eine große Bedeutung in Unternehmungen, da sie einen wichtigen Teil eines umfassenden Führungssystems darstellen und immer mehr auch in modernen Business Intelligence-Lösungsansätzen genutzt werden. Die Kombination von EIS und DSS führt zu ESS (Executive Support System), das neben der Datennutzung und durch Modelle und Methoden das Management bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Führungsaufgaben beziehen sich sowohl auf operative als auch auf strategische Anwendungssysteme (strategisches IS).


Literatur

Gluchowski, Peter ; Gabriel, Roland ; Dittmar, Carsten: Management Support Systeme und Business Intelligence. Computergestützte Informationssysteme für Fach- und Führungskräfte. 2. Auflage. Springer : Berlin et al. 2008, S.74ff

 

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