E-Learning in der tertiären AusbildungIm Zuge des Megatrends der Digitalisierung hat sich e-learning im tertiären Bildungsbereich etabliert. Grundsätzliche Ausprägungen von e-learning vereinfachen es, sich der Fülle an unterschiedlichen Formen von e-learning zu nähern. Der Einsatz von e-learning kann sich auf die Gestaltung auf der mikro- sowie auf der makro-didaktischen Ebene beziehen. Entwicklung von e-learning in der tertiären Ausbildung Der tertiäre Bildungsbereich bezieht sich auf die Bildungsstufe im Anschluss an eine abgeschlossene Sekundarschulbildung und umfasst somit alle Hochschulen (Universitäten, Technische Universitäten, Hochschulen für Musik bzw. Kunst, Pädagogische Hochschulen sowie alle Arten von Fachhochschulen). Während sich e-learning zunächst als Begriff stärker in der betrieblichen Bildung (Quartärbereich) Verbreitung gefunden hat, ist er mit zunehmender Digitalisierung mittlerweile in allen Bildungsbereichen etabliert. Der Begriff „e-learning“ ist bereits Ende der 90er Jahre und wird mehr und mehr abgelöst durch „digitales Lehren und Lernen“ oder „technology-mediated learning“. Grundsätzlich kann e-learning definiert werden als die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Lernprozess. Grundsätzliche Gestaltung von e-learning Zwei grundsätzliche Ausprägungen von e-learning sind zu unterscheiden. Schulmeister (2004, S. 487) benennt diese als zwei „e-learning Welten“, zwischen denen sich aber graduelle Übergänge und Mischformen finden lassen:
In den letzten Jahren hat sich eine Reihe von Grundmodellen dafür etabliert, wie der Lehr-/Lernprozess über den Einsatz von eLearning gestaltet werden kann. Dabei wird häufig angenommen, dass digitale Medien nur (oder primär) in den Online-Phasen sinnvoll zum Einsatz kommen, nicht aber in Präsenzphasen. Diese Trennung beginnt sich aufzulösen. Lernende und Lehrpersonen sind (potenziell) immer und überall online, auch im physischen Kursraum. Damit rückt die Konfiguration bzw. das Orchestrieren von verschiedenen Lehr-/Lernaktivitäten, Werkzeugen und Materialien in den Vordergrund. Ausgehend von typischen Lernphasen einer Lehrveranstaltung können folgende e-learning Formen unterschieden werden:
Abb. 1 Digitale Lehr-Lernformen an Hochschulen in 6 Aktivitätsbereichen Gestaltung von e-learning auf der makro-didaktischen Ebene Ausgehend von den Marktnischen, in denen sich e-learning bislang etablieren konnte, können folgenden Typen unterschieden werden, die zur Konzeption eines Kurses bzw. Bildungsprogrammes herangezogen werden können:
Literatur Borgwardt, Angela: Von Moodle bis MOOC: Digitale Bildungsrevolution durch E-Learning. Schriftenreihe Hochschulpolitik. Friedrich-Ebert-Stiftung : 2014. Garrison, Randy D. & Vaughan, Norman D: Blended learning in higher education. Framework, principles and guidelines. Jossey-Bass : San Francisco 2008. Schulmeister, Rolf: Didaktisches Design aus hochschuldidaktischer Sicht – Ein Plädoyer für offene Lernsituationen. In Ulrike Rinn & Dorothee Meister (Hrsg.). Didaktik und Neue Medien (S. 19‑49). Waxmann : Münster 2004. Seufert, Sabine: Innovationsorientiertes Bildungsmanagement. Hochschulentwicklung durch Sicherung der Nachhaltigkeit von eLearning. VS Verlag für Sozialwissenschaften : Wiesbaden. Autor![]() Prof. Dr. Sabine Seufert, Universität St.Gallen, Institut für Wirtschaftspädagogik, Dufourstr. 40, 9010 St.Gallen, Schweiz |